
10. Mini Triathlon 1995
10. "Mini-Triathlon"
Von Null auf Hundert
Petra Weiß gewann die Triathlon-Stadtmeisterschaft 1995- Vor zwei Jahren noch Letzte- Herman Lange Holt Sieg Nr.7
Herzogenaurach, 23. Juli,1995- Den letzten beißen die Hunde, sagt der Volksmund und hat und hat damit öfters recht als der Evangelist Matthäus, der behauptet, daß die Letzten die Ersten sein werden. Doch gestern beim 10. Herzogenauracher Mini-Triathlon bewahrheitetet sich ausnahmsweise das Bibelwort.
Denn bei den Frauen hatte am ende eine Starterin die Nase vorn, die bei ihrem ersten Auftritt 1993 noch dem gesamten Feld den Vortritt lassen mußte. Heute, zwei trainingsintensive Jahre später, darf sich Petra Weiß Herzogenaurachs Stadtmeisterin nennen. „Ich bin sehr glücklich darüber, wie sehr ich mich gesteigert habe. Nach dem „Ironman“ in Roth vor zwei Wochen hatten mir viele vom Start auf der Kurzstrecke abgeraten. Aber obwohl ich heute eine viel höhere Frequenz gehen mußte, habe ich mich körperlich hervorragend gefühlt.“
Schon auf der Radstrecke hatte sie alle Konkurrentinnen „geschluckt“, obwohl sie erst als Fünfte aus dem Wasser geklettert war. Im Ziel hatte sie dann über drei Minuten Vorsprung vor Barbara Meder und der TSH-Vorsitzenden Lissy Kochmann, die vor allem auf der Laufstrecke einiges gutmachte. Aber Petra Weiß wußte auch, daß ihr Sieg durch das Fehlen der erkrankten Titelverteidigerin Ingrid Schneider erleichtert wurde: „Es ist schade, daß die Ingrid nicht dabei war. Sie ist eine sehr gute Schwimmerin, und wer weiß, ob ich an sie herangekommen wäre.“ So war die junge Baukis Boerner die schnellste im Wasser, verlor aber schon beim Radfahren viel Zeit, als ihr die Kette heraussprang und war beim Laufen absolut chancenlos.
Während die Frauen also eine neue Titelträgerin kürten, gab es bei den Männern nichts Neues: Zum siebten Male in Folge siegte Herman Lange – für die im Vergleich zu den Vorjahren etwas verkürzten Strecken von 450 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen benötigte er knapp über eine Stunde.
Aber auch hier lag Evangelist Matthäus daneben: Während der langsamste auf der Strecke (rund 40 Minuten hinter Lang) strahlend über die Ziellinie lief, schimpfte Lang, kaum angekommen, schon über seine Betreue auf der Strecke, die ihm unterwegs falsche Zeiten der Konkurrenten zugerufen hätten und wirkte auch so nicht allzu zufrieden.
Dies konnten allerdings seine Verfolger sein: Volker Weissbach, 1994 Vierter mit fast neun Minuten Rückstand, kam diesmal nur knapp zwei Minuten nach dem Sieger ins Ziel, und Steffen Nüsselein, letztes Jahr nicht unter den ersten Zehn wurde Dritter. Für eine Überraschung sorgte ein Starter aus der ersten vermeintlich schwächeren Gruppe. Der Baiersdorfer Joachim Gaier, in Herzogenaurach bei Schaeffler beschäftigt, ist allerdings kein „Nobody“, sondern hatte bloß etwas spät gemeldet. Immerhin ist der 29jährige ein „Ironman“. Diesen Titel verdiente er sich vor zwei Wochen in Roth. Wie bei den Damen, fehlten auch bei den Herren einige Favoriten; Swen Sundberg war verletzt, Marc Zittzmann wurde kurzfristig krank und „Ironman“ Helmut Köhler half bei der Organisation.
Auch die hinteren Ränge waren in diesem Jahr umkämpft. Das engste Duell auf der Zielgeraden des TSH-Platzes lieferten sich Dietrich Boerner und Alexander Berlet um Position neun. Und nicht der der 22jährige Berlet hatte im Spurt die Nase vorn sondern der mehr als doppelte so alte Routinier konnte noch einmal zulegen. Doch mit 46 war Borner bei weiten nicht der älteste Teilnehmer: Emil Hanke war mit seinen mittlerweile 70 Jahren prächtig in Form und war deutlich schneller unterwegs als letztes Jahr (auch unter Berücksichtigung der geänderten Streckenlänge). Positiv für fast alle Starter war die Abkühlung am Samstag, denn im Gegensatz zum Vorjahr waren die meisten auf der Laufstrecke noch relativ frisch. Nur einigen graute es am frühen Morgen vor dem Sprung ins „kalte Wasser“ – aber „Eisenmänner“ sollten ja über solchen Bagatellen stehen.
Während die Teilnehmerzahlen bei den Herren mit 45 einigermaßen konstant blieben und bei den Frauen sogar eine Steigerung von fünf aus neun Starterinnen zu Verzeichnen war, ging es bei dem Nachwuchs (der etwa die halbe Strecke absolvieren mußte) bergab: Nur drei Jungen bewarben sich um den Stadtmeistertitel, den sich Hannes Grillenberger mit klarem Vorsprung sicherte, Mädchen waren erst gar nicht angetreten.
Ergebnisse:
Herren:
1. Hermann Lange 1:00,30, 2. Dr. Volker Weisbach 1:02,28, 3. Steffen Nüßlei 1:04,10, 4. Joachim Geier 1:05,21, 5. Frank Dassler 1:05,26, 6.Werner Sorgalla 1:07,04, 7.Stefan Jung 1:07,10, 8. Dr. Robert Kochmann 1:08,27, 9. Holger Hoffmann 1:08,38, 10. Dietrich Boerner 1:08,48, 11. Alexander Berlet 1:08,50, 12.Manfred Kling 1:10,55, 13. Stefan Baltz 1:11,14, 14. Harald Schafer 1:11,18, 15. Heinrich Seeberger 1:11,35, 16. Christian Arlt 1:11,43, 17. Stephan Mayer 1:12,26, 18.Georg Kramer 1:12,26, 19. Georg Seeberger 1:12,36, 20. Norbert Bethke 1:13,30, 21. Steffen Walter 1:13,56, 22. Klaus Mayer 1:14,08, 23. Jörg Pötzl 1:14,30,24. Jürgen Galster 1:16,54, 25. Ulrich Dittrich 1:17,21, 26. Peter Glas 1:17;36, 27.Axel Krauleidies 1:17,56; 28. Norbert Geiger 1:18,00, 29. Eberhardt Leitz 1:18,08, 30. Werner Mesnaric 1:18,35, 31. Friedrich Popp1:19,10, 32. Stefan Ziegler 1:19,36, 33. Stefan Quandt 1:22,55, 34. Helmut Quaiser 1:23,15.
TM 16:
1. Christian Arlt, 2. Ste-phan. Mayer, 3. Matthias Aegerter 1:25,22.
TM 21:
Dr. Volker Weisbach, 2. Steffen NilBlein, 3. Joachim Geier.
TM 35:
1. Hermann Lange, 2. Frank Dassler, 3. Holger Hoff-mann. - TM40:1. Dr. Robert Koch-mann, 2.Georg Kramer, 3. Eberhard Leitz.
TM 45:
1. Dietrich Boerner,2. Helmut Quaiser, 3. Henri Sutyadi 1:27,50.
TM 50:
1. Heinrich Seeberger, 2. Georg Seeberger, 3. Emil Hanke 1:33,10.
Frauen:
1. Petra WeiB 1:14,50, 2.Barbara Meder 1:18,12, 3. Dr. Lissy Kochmann 1:18,22, 4. Antonia Eitel 1:21,52, 5. Barbara Grillenberger 1:25,22, 6. Katrin Weisser 1:25,34, 7. IngeborgKrauleidies1:25,54,8. Baukis Boerner 1:28,10, 9. Sonja Dinkel Loisel 1:34,24.
Jugend: 1. Hannes Grillenberger






